Razzia bei Google Fonts Abmahnanwalt Kilian Lenard

Geld, Geld, Geld. Auch in diesem Falle der Antrieb für widerrechtliche Handlungen eines Mannes, dessen Taten das genaue Gegenteil von dem sind, was einen Auswalt ausmacht. Doch was war passiert?

Inhaltsverzeichnis

Wie der Rechtsanwalt Kilian Lenard mehr als 350.000€ abzockte.

Endlich ist es passiert: Bei einem Berliner Rechtsanwalt namens Kilian Lenard wurde am 21.12.2022 eine Razzia durchgeführt. Grund dafür:

Der Rechtsanwalt hatte zusammen mit seinem vermeintlichen ‚Mandanten‘ Rechtsverstöße festgestellt und diese zur Abmahnung gebracht. So gingen binnen weniger Wochen vermeintlich tausende Abmahnbriefe an verunsicherte Webseitenbetreiber raus, die eine Zahlung von 170,- € forderten. 

Viele dieser Webseitenbetreiber ließen sich aus Angst vor weiteren rechtlichen Konsequenzen auf die Zahlung ein.

Auf diesem Wege erbeutete der Rechtswalt mehr als 350.000€.
Das brisante:

Die Verstöße gegen den Datenschutz haben zu keiner Zeit bestanden, da die Webseiten mithilfe von eigens entwickelter Software automatisch besucht wurden. Die Verletzung eines Persönlichkeitsrecht war somit also zu keiner Zeit gegeben. Und doch verschickte Kilian Lenard mutwillig tausend Abmahnungen.

Was genau wurde abgemahnt?

Die Abmahnungen gingen bei Webseitenbetreibern ein, die die beliebten Schriftarten von Google namens Google Fonts verwendeten. Da bei der Bereitstellung dieser Schriftarten die IP-Adresse eines Webseitenbesuchers an Google Server in den USA gelangt, ist eine Zustimmung des Besuchers dringend erforderlich. Geschieht die Weitergabe ohne Zustimmung so besteht unter Umständen eine datenschutzrelevante Verletzung des Persönlichkeitsrechts.

Wie viele haben gezahlt?

Gegen den 53-Jährigen wird in 2418 Fällen wegen gewerbsmäßigem Betrug und Erpressung ermittelt. Kilian Lenard soll laut Staatsanwaltschaft mit insgesamt 346.000 Euro von Privatpersonen und Kleingewerbetreibenden erbeutet haben, da rund 2.000 Personen die 170 Euro aus Angst vor weiteren Konsequenzen gezahlt hatten.

Können Google Fonts also nicht verwendet werden?

Doch! Webseitenbetreiber müssen auf die beliebten Schriftarten keineswegs verzichten. Einzig und allein der Aufruf in Richtung Google Server sollte vermieden werden. Aus diesem Grund lohnt sich die lokale Einbindung der Schriftarten. Somit werden alle Schriftarten lokal bereitgestellt ohne externen Serveraufruf. 

Wie Sie Google Fonts in 7 einfachen Schritten lokal einbinden erfahren Sie hier.

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